Wie auch schon in anderen Beiträgen erwähnt, gehört die Benutzerkontensteuerung (engl. User Account Control) zu den neuen Funktionen unter Vista. Diese sorgt dafür, dass alle Anwendungen zunächst ohne administrative Rechte gestartet werden. Nur in ganz bestimmten Situationen erhält eine Anwendung Admin-Rechte, was zusätzlich noch vom Nutzer manuell bestätigt werden muss. Das erhöht die Systemstabilität, da schädliche Programme (z.B. über den Browser oder das Emailprogramm eingeschleust) keine Anpassung der Systemeinstellungen vornehmen können. Gleichzeitig entsteht der Nachteil, dass Anwendung, welche nicht für Windows Vista entwickelt wurden, möglicherweise nicht mehr korrekt funktionieren. Zur Abhilfe kann man derartige Programme als Administrator starten (Anwendung rechtsklicken und “Als Administrator ausführen” auswählen) wodurch die Anwendung vollständigen Zugriff auf den Rechner erhält. Dadurch wird jedoch das Schutzsystem von Vista umgangen.
Während der Grundinstallation des Rechners hat man eine Vielzahl von administrativen Aktionen durchzuführen, weshalb das häufige Bestätigen der Benutzerkontensteuerung schnell stören kann. In diesem Fall empfehle ich, eine Explorer-Instanz mit administrativen Berechigungen zu starten. Dies geht wie folgt:
1) Windows Task-Manager starten (Strg + Shift + Esc)
2) Die Schaltfläche “Prozesse aller Benutzer anzeigen” klicken
3) Benutzerkontensteuerung bestätigen
4) Nun das Menu “Datei” -> “Neuer Task (Ausführen)” aufrufen
5) dort gibt man die folgende Zeile ein und klickt Ok
explorer /e,c:\
Der nun geöffnete Window-Explorer ist mit administrativen Rechten ausgestattet und kann Systemänderungen durchführen. Jedes aus diesem Prozess gestartete Programm läuft automatisch mit Admin-Rechten, so kann man z.B. die Computerverwaltung starten (Rechtklick auf “Computer” und dann “Verwalten” wählen), ohne einen Dialog der Benutzerkontensteuerung bestätigen zu müssen. Auch die Funktionen der Systemsteuerung lassen sich auf diesem Weg entsprechend aufrufen.
Warum geht das nicht einfacher? Das liegt darin begründet, dass das Startmenü und die Taskleiste auch durch den Explorer dargestellt werden. Dazu kommt, dass ein Prozess nur beim Start mit administrativen Rechten ausgestartet werden kann. Läuft der Prozess erstmal, kann das Security-Token nicht mehr verändert werden. Versucht man nun z.B. über das Startmenü den Windows-Explorer mit Admin-Rechten zu versehen, dann wird kein neuer Prozess gestartet, sondern lediglich ein neues Explorer-Fenster durch den schon laufenden Prozess geöffnet. Dies kann man im Task-Manager sehr gut erkennen. Da nun kein neuer Prozess gestartet wird, ist auch das vom Startmenü geöffnete Explorer-Fenster nicht im Besitz von Admin-Rechten. Es gibt natürlich auch die Option, dass jedes Explorer-Fenster in einem eigenen Prozess gestartet wird… aber darauf möchte ich hier nicht weiter eingehen.
Zurück zu UAC selbst. Falls man dennoch das Bedürfnis hat, die Benutzerkontensteuerung deaktivieren zu müssen, kann man wie folgt vorgehen.
1) Systemsteuerung -> Benutzerkonten öffnen
2) “Benutzerkontensteuerung ein- oder ausschalten” aufrufen
3) UAC-Dialog entsprechend bestätigen
4) den Haken bei “Benutzerkontensteuerun verwenden” deaktivieren
5) den Dialog über “Ok” verlassen.
Man wird nun zum Neustart des Rechners aufgefordert. Danach ist die UAC ausgeschaltet. Über den gleichen Weg läßt sich die Funktion auch wieder aktivieren.