Software unter Vista – Teil 1

Oktober 9th, 2008

Seit etwas über einer Woche habe ich nun Vista Ultimate SP1 64-Bit im Einsatz. Daher möchte ich heute mal die ersten Erfahrungen und Probleme aus dem Software-Umfeld aufzeigen. Es soll jedoch hier nicht um Spiele gehen, auch wenn diese in die Kategorie „Software“ fallen würden.

Vorab muss ich sagen, dass sich alle Programme problemlos installieren lassen. Ob es dann im Betrieb zu Problemen kommt, hängt häufig vom Alter der Software ab. Da die meisten meiner Tools relativ neu/aktuell bzw. OpenSource sind, habe ich hier sehr wenig Schwierigkeiten gehabt.

K-Lite Codec-Pack für Media Player

Da ich Vista 64-bit installiert habe, ging ich davon aus, dass ich auch die 64-bit Variante des Codec Packs benötige. Also: Pack heruntergeladen und installiert. Doch trotzdem schien der Media Player die Codecs nicht zu benutzen. Nach kurzer Suche im Netz wurde mir klar, dass es sich beim Media-Player um eine 32-bit Anwendung handelt und diese die installierten Codecs nicht nutzen kann. Nur Applikationen wie das „Windows Media Center“ existieren als 64-bit Variante und würden die 64-bit Codecs benutzen. Aus diesem Grund habe ich des Codec Pack wieder deinstalliert und mir die neuere 32-bit Variante heruntergeladen. Danach lief als prima und genau so, wie vorher unter WinXP.

Offizielle K-Lite Website: http://www.codecguide.com/

Microsoft Netmeeting

… war für mich eine oft genutzten Anwendung innerhalb des Unternehmens. Damit konnte man anderen Nutzern sehr schnell und einfach Hilfestellungen anbieten oder sich das Problem einfach direkt anschauen. Mit Vista wird Netmeeting nicht mehr ausgeliefert. Microsoft stellt mit Windows Vista ein neues Tool Namens „Windows Teamarbeit“ zur Verfügung (englischer Name: „Windows Meeting Space“).  Bei „Windows Teamarbeit“ handelt es sich zwar um ein sehr mächtiges Tool, welches unter anderem den Austausch von Dokumenten oder das Freigeben einer Präsentation oder des gesamten Bildschirms ermöglicht, aber es steht nur für Windows Vista zur Verfügung.

Micrsoft hat für Vista einen Netmeeting-Patch bereitgestellt, aber dieser funktioniert nur auf der 32-bit Version von Vista und konnte daher von mir nicht installiert werden.

Die letzte Möglichkeit war noch die Funktion zur Anforderung von „Remoteunterstützungen“…

Der Nutzer erstellt unter WinXP eine Anfrage auf Remoteunterstützung und speichert diese Anfrage in einer Datei ab (die Anfrage kann auch direkt per Email oder per MSN verschickt werden). Unter Vista kann man diese Datei einfach starten. Danach wird nach einem Passwort gefragt, welches der Ersteller der Unterstützungsanfrage zuvor festgelegt hat. Nun erfolgt der Verbindungsaufbau zum Anfragenden, der wiederum dem Start der Unterstüzungs-Sitzung zustimmen muss. Ist dies erfolgt, erscheint beim Unterstützenden die Oberfläche der Remoteunterstützung und man kann den Desktop des Anfragenden sehen. Die Steuerung des PCs kann (wieder nur nach Zustimmung des Nutzers) übernommen, Dateien übertragen und Text via Chat ausgetauscht werden.

Die Remoteunterstützung muss natürlich zuvor auf dem entsprechenden System aktiviert werden und sie funktioniert immer nur in eine Richtung (Supporter greift auf den Rechner des Nutzers zu). Es ist z.B. nicht möglich, den Desktop des Unterstützende freizugeben.

Ein weiteres Problem entsteht, wenn sich der Anfragende PC z.B. hinter einem DSL-Router befindet. In diesem Fall wird in die Einleitung nur die IP-Adresse des PC eingetragen, jedoch nicht die Online-IP. Daher muss die Datei/Anfrage vor dem Ausführen mit der korrekten IP-Adresse erweitert werden. Anderenfalls kann man das System nicht erreichen. Zum Beispiel folgender Abschnitt…

RCTICKET="65538,1,10.10.10.1:3389;user name.domain name.com:3389

Ein Zugriff von Vista auf einen WinXP-Desktop ist mit dieser Funktion möglich und konnte von mir erfolgreich getestet werden. Umgekehrt soll das jedoch nicht funktionieren. Bei Gelegenheit werden ich auch das noch testen.

Partition Magic 8.0

Von diesem Tool muss ich mich wohl nun endgültig verabschieden. Es hat bereits unter WinXP kleinere Schwierigkeiten gehabt. Unter Vista verweigert es den Dienst und wurde schon wieder deinstalliert. Leider habe ich in diesem Bereich im Zusammenhang mit meiner Hardware Probleme und daher noch keinen geeigneten Ersatz, aber auch dafür lässt sich mit Sicherheit zu einem geeigneten Zeitpunkt etwas finden.

T-Online Software / T-Online Banking

Seit Mitte 2007 fragen Nutzer immer wieder beim Support von T-Online nach: Wann gibt es eine Version der T-Online Software für 64-bit Vista? Selbst im Juli 2008 gab es vom Support nur die Antwort: „Derzeit liegen uns keine neuen Informationen vor.“ Und selbst der Support empfiehlt mittlerweise auf andere Software auszuweichen. Auf 32-bit Vista läßt sich die Software scheinbar problemlos installieren. Ich habe von Nutzern die Aussage gelesen, dass nie eine Version für 64-bit Vista erscheinen wird. Die Software selbst ist ja im Zeitalter von DSL/WLAN nicht mehr wirklich notwendig (und warscheinlich wenig genutzt).

Da ich jedoch bisher die Banking-Software verwendet habe und auch in gewisser Weise darauf angewiesen bin, musste eine schnelle Lösung her. Nach einer genaueren Suche stellte ich fest, dass es das Banking-Programm als separate Installation gibt. Diese kann auch problemlos auf 64-bit Vista installiert werden. Vorraussetzung ist jedoch, dass man einen T-Online Account besitzt. Diesen muss man in das Programm eintragen und nur nach erfolgreicher Anmeldung kann man das Banking-Programm nutzen.

Direktlink Banking 6.0
http://www.t-online.de/software

Telnet Client

Als Entwickler ist man jederzeit auf die vielen kleine Progrämmchen angewiesen, die man seit Ewigkeiten kennt und nutzt. Dazu gehört auch das Programm „telnet“. Um so erstaunter war mein Gesichtsausdruck, also nach der Eingabe des Befehls die Ausgabe „… kann nicht gefunden werden“ erscheint. Aber zum Glück ist es hier nicht ganz so problematisch. Der Telnet-Client ist weiterhin Bestandteil von Vista, wird jedoch nicht mitinstalliert.

Zum Nachinstallieren öffnet man „Systemsteuerung“ -> „Programme und Funktionen“ und klickt dann links auf „Windowsfunktionen ein- oder ausschalten“. Im darauffolgenden Fenster muss der Eintrag „Telnet-Client“ aktiviert werden. Dieser wird nach Betätigen der Ok-Schaltfläche nachinstalliert und steht nun endlich zur Verfügung.

Winamp 2.8 (vom Mai 2002)

Manche mögen jetzt Augen machen aber es ist nunmal so. Der kleine schlanke Player ist mir so ans Herz gewachsen, dass er es bis in die Vista-Welt geschaft hat. Auch unter Vista verrichtet er noch zufriedenstellend seinen Dienst. Mit Plugins wie „Streamripper“, „mp3CUE“, „gaplessAudio“, „mp3Pro“ und „ac3“ stehen mir die wichtigsten Funktionen zur Verfügung.

Mit Winamp wird jedoch auch der WinampAgent installiert und beim Start des Rechners automatisch geladen. Dieser stellt sicher, dass Winamp für die entsprechenden Dateiendungen registriert bleibt. Unter Vista wird dieses Programm natürlich ohne Admin-Rechte ausgeführt und kann daher nicht mehr seine Arbeit erledigen.

Weiterhin speichert Winamp seine Einstellungen im Installationsordner und daher müssen bestimmte Dateien mit erweiterten Berechtigungen versehen werden.

Trotzdem glaub ich, dass es nun an der Zeit, eine der neueren Winamp Versionen auszutesten. Bei Gelegenheit 😉

http://www.winamp.com/

UAC – Die Benutzerkontensteuerung

Oktober 9th, 2008

Wie auch schon in anderen Beiträgen erwähnt, gehört die Benutzerkontensteuerung (engl. User Account Control) zu den neuen Funktionen unter Vista. Diese sorgt dafür, dass alle Anwendungen zunächst ohne administrative Rechte gestartet werden. Nur in ganz bestimmten Situationen erhält eine Anwendung Admin-Rechte, was zusätzlich noch vom Nutzer manuell bestätigt werden muss. Das erhöht die Systemstabilität, da schädliche Programme (z.B. über den Browser oder das Emailprogramm eingeschleust) keine Anpassung der Systemeinstellungen vornehmen können. Gleichzeitig entsteht der Nachteil, dass Anwendung, welche nicht für Windows Vista entwickelt wurden, möglicherweise nicht mehr korrekt funktionieren. Zur Abhilfe kann man derartige Programme als Administrator starten (Anwendung rechtsklicken und „Als Administrator ausführen“ auswählen) wodurch die Anwendung vollständigen Zugriff auf den Rechner erhält. Dadurch wird jedoch das Schutzsystem von Vista umgangen.

Während der Grundinstallation des Rechners hat man eine Vielzahl von administrativen Aktionen durchzuführen, weshalb das häufige Bestätigen der Benutzerkontensteuerung schnell stören kann. In diesem Fall empfehle ich, eine Explorer-Instanz mit administrativen Berechigungen zu starten. Dies geht wie folgt:

1) Windows Task-Manager starten (Strg + Shift + Esc)
2) Die Schaltfläche „Prozesse aller Benutzer anzeigen“ klicken
3) Benutzerkontensteuerung bestätigen
4) Nun das Menu „Datei“ -> „Neuer Task (Ausführen)“ aufrufen
5) dort gibt man die folgende Zeile ein und klickt Ok

explorer /e,c:\

Der nun geöffnete Window-Explorer ist mit administrativen Rechten ausgestattet und kann Systemänderungen durchführen. Jedes aus diesem Prozess gestartete Programm läuft automatisch mit Admin-Rechten, so kann man z.B. die Computerverwaltung starten (Rechtklick auf „Computer“ und dann „Verwalten“ wählen), ohne einen Dialog der Benutzerkontensteuerung bestätigen zu müssen. Auch die Funktionen der Systemsteuerung lassen sich auf diesem Weg entsprechend aufrufen.

Warum geht das nicht einfacher? Das liegt darin begründet, dass das Startmenü und die Taskleiste auch durch den Explorer dargestellt werden. Dazu kommt, dass ein Prozess nur beim Start mit administrativen Rechten ausgestartet werden kann. Läuft der Prozess erstmal, kann das Security-Token nicht mehr verändert werden. Versucht man nun z.B. über das Startmenü den Windows-Explorer mit Admin-Rechten zu versehen, dann wird kein neuer Prozess gestartet, sondern lediglich ein neues Explorer-Fenster durch den schon laufenden Prozess geöffnet. Dies kann man im Task-Manager sehr gut erkennen. Da nun kein neuer Prozess gestartet wird, ist auch das vom Startmenü geöffnete Explorer-Fenster nicht im Besitz von Admin-Rechten. Es gibt natürlich auch die Option, dass jedes Explorer-Fenster in einem eigenen Prozess gestartet wird… aber darauf möchte ich hier nicht weiter eingehen.

Zurück zu UAC selbst. Falls man dennoch das Bedürfnis hat, die Benutzerkontensteuerung deaktivieren zu müssen, kann man wie folgt vorgehen.

1) Systemsteuerung -> Benutzerkonten öffnen
2) „Benutzerkontensteuerung ein- oder ausschalten“ aufrufen
3) UAC-Dialog entsprechend bestätigen
4) den Haken bei „Benutzerkontensteuerun verwenden“ deaktivieren
5) den Dialog über „Ok“ verlassen.

Man wird nun zum Neustart des Rechners aufgefordert. Danach ist die UAC ausgeschaltet. Über den gleichen Weg läßt sich die Funktion auch wieder aktivieren.

Process Monitor – Tool für (fast) Alles

Oktober 8th, 2008

Ganz zufällig gebe ich bei Google den falschen Suchbegriff ein und lade mir unbewusst ein Tool, was ich eigentlich gar nicht gesucht habe. Doch dann stellt sich heraus, dass ich dieses Programm schon seit langem vermisse.

Bei dem Programm handelt es sich um den Process Monitor 2.0 von Sysinternals/Microsoft. Diese Version wurde erst vor ca. einer Woche — am 29.September 2008 — veröffentlicht und ermöglicht es einen Großteil der Systemaktivitäten aufzeichnen zu lassen. So kann man z.B. Ermitteln, auf welches Verzeichnis oder auf welchen Registry-Key der Zugriff eines Programmes ohne Administrator-Rechte scheitert. Vor dessen Veröffentlichung musste man immer mehrere Sysinternals Tools verwenden, um an die gesuchten Informationen zu kommen. Z.B. benötigte man für die Überwachung von Registry-Aktionen das Tool RegMon oder zur Analyse von Datei-Zugriffen musste man sich dem FileMon bedienen. Aber gerade beim Fehlersuchen ist das oft hinderlich gewesen.

Nun kann man endlich ein Programm benutzen und sich den Zugriff auf die Systemresourcen, wie z.B. Registry, Dateien, Prozesse, Netzwerk anzeigen lassen. Zur Ausführung werden jedoch Admin-Rechte benötigt.

Doch Vorsicht: Innerhalb einer einzigen Sekunden werden tausende von Ereignisse protokolliert. Die Geschwindigkeit des System wird bei aktivierter Aufzeichnung auf jeden Fall negativ beeinflusst. Man sollte daher die Aufzeichnungsdauer so gering wie möglich halten bzw. auf den interessanten Zeitraum begrenzen. Hinterher lassen sich die aufgezeichneten Einträge nach einer Vielzahl von Eigenschaften sehr einfach filtern.

Deutsche Beschreibung zum Process Monitor 2.0
Toolübersicht von Sysinternals bei Microsoft

Festplatten unter Vista

Oktober 1st, 2008

Man würde erwarten, dass sich in Bezug auf Einrichtung und Zugriff auf Festplatten unter Vista nicht allzu viel geändert hat. Doch ich wurde eines besseren belehrt.

Benutzerkontensteuerung

Mit aktivierte Benutzerkontensteuerung (UAC) arbeitet man unter Vista immer ohne Administratorrechten. Das ist durchaus sinnvoll, da somit auch schädliche Software nicht im Besitz derartige Rechte ist und keinen vollständigen Zugriff auf das System erhält. Auf den ersten Blick mag diese Funktion nervig sein, aber nach erfolgter Installation benötigt man kaum noch Administrator-Rechte und daher möchte ich diese Funktion aktiv lassen.

Ihr fragt euch, was das mit Festplatten zu tun hat?
Scheinbar alles … 😉 .

Zugriff auf USB-Platten

Da ich meine vorherigen Festplattendaten mittels WinXP auf ein USB-Laufwerk gesichert habe, möchte ich die Daten natürlich von dort wiederherstellen. Also denke ich: „USB-Platte anschließen und los gehts“. Tja, theoretisch schon, praktisch aber wohl nicht. Beim Versuch auf meinen Sicherungsordner zuzugreifen erscheint eine Fehlermeldung.

Nach dem Anklicken von „Fortsetzen“ läuft zwar im Hintergrund der Explorer-Adresszeile eine Fortschrittanzeige, aber auch nach 10 Minuten ändert sich hier nichts. Also entschließe ich mich zu einem Neustart, was zu einem weiteren Problem führte. Aber dazu später mehr….

Warnung: Auch wenn es danach aussieht, dass scheinbar nichts passiert. Solang im Hintergrund der Adresszeile eine grün dargestellte Fortschrittanzeige angezeigt wird, sollte man nichts tun und einfach warten.

Was macht Windows an dieser Stelle? Einfach gesagt: den Zugriff auf das Laufwerk einrichten. Das USB-Laufwerk wurde mit NTFS formatiert und unter WinXP eingerichet. Dabei erhalten nur Administratoren und das System Vollzugriff auf die Festplatte. Unter Vista arbeitet man aber standardmäßig ohne Admin-Rechte und kann somit nicht auf die Ordnerstruktur zugreifen. Aus diesem Grund ändert Vista die Sicherheitseinstellungen der Platte und stattet meine eigenen Nutzer mit Leserechten aus. Wohlgemerkt, nur Leserechte, als darauf schreiben kann ich danach immer noch nicht. Da ich in diesem Ordner sämtliche Dateien der bisher verwendeten Festplatte kopiert hatte (ca 600GB), mussten sehr viele Verzeichnisse/Dateien mit neuen Rechten ausgestattet werden. Und das dauert eben entsprechend lang, also immer schön warten.

Verbundene USB-Platte während Bootvorgang

Wie ich oben kurz angedeutet habe, hat mir das Ändern der Berechtigung (was mir natürlich zu damaligen Zeitpunkt nicht klar war) zu lange gedauert und ich führte kurzerhand einen Neustart durch. Das USB-Laufwerk bleibt dabei verbunden. Doch Windows wollte nun während des Bootens eine Prüfung der externen Platte durchführen. Zunächst habe ich das abgebrochen. Doch ein Zugriff auf das Laufwerk war nicht mehr möglich. Das Dateisystem wurde als „RAW“ (anstatt NTFS) angezeigt.

Was nun? Hmmm, ich starte XP und schau mir die Platte dort an. Sieht dort ok aus. Also beschließe ich wieder Vista zu booten. Dabei war ich kurz abgelenkt und habe nicht das Überprüfen der USB-Platte abbrechen können. Es werden Fehler angezeigt und korrigiert. Da es sich dabei zum Schreibzugriffe handelt, verkneife ich mir einen Reset und lasse das ganze Laufen. Aber nach der halben Nacht führe ich dann doch einen Reset aus. Unter Vista erkenne ich nun, dass die Festplatte noch immer als RAW angezeigt wurde, jedoch wird diese in der Datenträgerverwaltung als 1300MB ausgewiesen wird. Es handelte sich jedoch nur um ein 750GB Laufwerk. Auch nach dem Trennen und neuen Verbinden wird die Platte fehlerhaft erkannt. Also öffne ich den Gerätemanager und deinstalliere die Festplatte. Trenne diese und verbinde Sie erneut. Nun werden die 750GB korrekt erkannt und auch auf das Laufwerk kann ich wieder zugreifen. Jedoch fehlen viele Dateien. Nun boote ich wieder XP und führe dort ein chkdsk aus. Dabei werden jede Menge verwaiste Dateien wiederhergestellt. Ergebnis: Sämtliche Dateien sind wieder vorhanden. Nach etwas Suche im Netz stolpere ich über diese Seite, und erkenne zumindest den Grund warum ich nicht auf das Laufwerk zugreifen kann.

Nachdem ich also wie oben beschrieben einfach entsprechend lange gewartet habe, kann ich auf die USB-Platte ohne Probleme zugreifen. Und glücklicherweise habe ich meine Sicherung dabei nicht verloren.

Jedoch habe ich auch später nochmal vergessen, die USB-Platte während des Bootvorgangs zu trennen. Das Ergebnis war, dass wieder das Dateisystem als RAW ausgewiesen wurde und in der Datenträgerverwaltung erscheint ein 76GB (nein das ist kein Tippfehler) Laufwerk. Also habe ich erneut die Platte deinstalliert und neu verbunden. Dann war wieder alles ok. Bei der Platte handelt es sich um ein „Maxtor Basic Desktop USB Device“.

Generelle Datenträgerverwaltung

Ich habe mir angewöhnt, eine Festplatte nach gewissen Regeln zu partitionieren. Dazu gehört z.B., dass ich mir am Ende der Platte ca. 50GB für ein später paralell installiertes Betriebssystem reserviere. Hier meine aktuelle Unterteilung:

 

Wie gut zu sehen ist, wird nach der Systempartition eine „Erweiterte Partition“ verwendet. Dies gibt mir die Möglichkeit später eine primäre Partition im reservierten Bereich anzulegen und diese zu booten.

Aber moment! Was ist das? Unter Vista existiert keine Möglichkeit eine „Erweiterte Partition“ anzulegen? Das gibt es doch nicht. Diese hilfreichen und notwendigen Funktionen wurden einfach entfernt? Tatsächlich kann mittels der Datenträgerverwaltung keine erweiterte Partition manuell angelegt werden. Erst wenn man die 4te primäre Partition anlegt, wird dafür automatisch eine erweiterte Partition verwendet. Doch um die Festplatte nach meinen Vorstellungen einzurichten, reicht das nicht aus.

Um unter Vista eine Partitionierung nach seinen eigenen Vorstellungen durchführen zu können, muss man zuächst eine Kommandozeile mit Administratorrechten öffnen, und dort folgendes Programm starten:

Microsoft Windows [Version 6.0.6001]
Copyright (c) 2006 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.
C:\Windows\system32>diskpart
Microsoft DiskPart Version, 6.0.6001
Copyright (C) 1999-2007 Microsoft Corporation.
Auf Computer: SPEEDYJ03
DISKPART>

Mit diskpart kann man die Festplatte beliebig partitionieren. Dazu muss man als erstes die Festplatte festlegen, welche man partitionieren will. Die Liste der verfügbaren Festplatten ermittelt man mit

DISKPART> list disk

Dieser Befehl listet die im System erkannten Festplatten mit Angaben, wie Größe und freier Speicherplatz, auf. Nun muss die entsprechende Festplatte mit folgendem Befehl ausgewählt werden. Die Ziffer „0“ ist dabei durch die entsprechende Nummer aus der Liste des eben ausgeführten Befehls zu ersetzen.

DISKPART> select disk 0

In meinem Fall enthielt die Platte bereits die primäre Systempartition. D.h. es waren noch 550GB unpartitionierter Speicherplatz enthalten. Ich entschied mir für eine Partitionsgröße von 512000 MB, so dass knapp 50GB reserviert bleiben. Mit dem folgend Befehl wird nun die erweiterte Partition angelegt:

DISKPART> create partition extended size=512000

Damit war die erweiterte Partition angelegt. Die restlichen logischen Partitionen habe ich dann ganz normal über die Datenträgerverwaltung eingerichet.

Und nun kann ich endlich die Sicherung zurückspielen…

Der Stein kommt ins Rollen

September 30th, 2008

Nachdem mich jetzt passend zum Urlaubsbeginn die Festplatte meines Computers im Stich gelassen hat, war nicht mehr an Entspannung zu denken. Vor ca. 5 Tagen gab es die ersten Anzeichen eines Fehlers, aber noch war nicht eindeutig zu erkennen, woher das Problem stammt. Das Verhalten war sehr merkwürdig. Bei Zugriffen auf gewisse Dateien schien der Rechner einzufrieren. Die Maus ließ sich zwar noch bewegen, aber sämtliche Anwendungen froren ein.

Nach meinen bisherigen Erkenntnissen lag die Ursache beim Verwenden eines RAID0-Arrays. In meinem Fall habe ich zwei 320GB Festplatten in einem RAID-0 Stripe-Array kombiniert. Das ermöglicht die theoretische Verdopplung von Lese- und Schreibzugriffen. Doch dies erwies sich im Fall eines Festplattendefekts als Nachteil. Der Treiber für den Zugriff auf die RAID-Platte scheint bei Fehlern die Funktion einzustellen. Sobald ein fehlerhafter Sektor gelesen wurde, stoppte somit die Festplatte. Sämtliche Prozesse froren ein, sobald ein Festplattenzugriff erfolgte. Danach half nur noch der Reset des Systems.

Diese Verhalten erschwerte natürlich die Sicherung der existierenden Daten. Die wichtigsten Daten habe ich immer zusätzlich gesichert, aber ich wollte auch noch die weniger wichtigen Daten retten — zumindest so viel wie möglich. Das Installieren einer zusätzlichen WinXP-Installation auf die fehlerhafte RAID-Platte schlug immer fehl, weshalb ich eine alte 10GB IDE-Festplatte eingebaut und dort WinXP installiert habe. Das Sichern auf eine 750GB USB-Disk hat durch mehrmaliges Aufhängen des Systems mehr als einen Tag in Anspruch genommen. Bis auf kürzlich heruntergeladene 800MB Datei konnte ich sämtliche Dateien erfolgreich auf das USB-Laufwerk kopieren.

Nun galt es eine Entscheidung zu treffen. Schon seit einer Weile wollte ich auf Vista x64 wechseln und hatte dies testweise auch schon recht zufriedenstellend versucht. Vorher war WinXP Pro 32-bit im Einsatz. Doch würde die benötigte Software auch unter Vista weiterhin laufen? Nach einigem Hin- und Her und googlen im Netz hab ich eine Entscheidung getroffen. Vista wird installiert. Und dabei wirds sicher kleinere und größere Probleme geben. Daher wird es dazu eine kleine Serie in meinem Blog geben. Die Migration auf Vista ist angelaufen….